Die Wahrheit über Trainer-Auszeichnungen: Ein teurer Marketing-Gag?
Hast du dich schon einmal gefragt, warum gefühlt jeder Trainer und Dienstleister irgendeine Auszeichnung hat?
Ganz einfach: Weil 99,9 % davon nichts wert sind.
Natürlich sehen Auszeichnungen toll aus. Sie glänzen auf Webseiten, zieren LinkedIn-Profile und suggerieren Kompetenz. Aber wenn man genauer hinsieht, stellt sich schnell die Frage: „Wer zeichnet hier eigentlich wen aus – und warum?“
Wie entstehen diese tollen Auszeichnungen?
Es gibt verschiedene Wege, wie Trainer und Dienstleister an ihre Prämierungen kommen. Aber keiner davon analysiert wirklich alle Trainer am Markt – und oft sind die Kriterien völlig sinnfrei.
Bezahl dir deinen Titel – und du bist der Beste!
Bestes Beispiel: magazintraining.com.
Deren „Trainer des Jahres“-Titel wird nur an Trainer vergeben, die bereit sind:
✅ €1690,00 netto zu zahlen
✅ Die Anreise eines Redakteurs zu übernehmen
✅ Dessen Verpflegung und Unterkunft zu finanzieren
Alle anderen Trainer werden erst gar nicht in Betracht gezogen.
Die Analyse mag gut sein – aber am Ende heißt es dann:
👉 „Von allen Trainern, die bereit waren, uns zu bezahlen, ist das hier der beste!“ 😂
Falls du das nicht glaubst, hier sind die Fakten: https://www.magazintraining.com/tdj/
Auszeichnung ohne Kontakt – auch eine Methode
Dann gibt es den „Kurier“-Ansatz.
Stell dir vor, du möchtest einen Trainer bewerten. Was würdest du tun?
🔹 Mit dem Trainer sprechen? Nein.
🔹 Mit seinen Kunden sprechen? Nein.
🔹 Seine Arbeitsweise oder Erfolgsquote analysieren? Auch nicht.
Stattdessen bewertet man den Online-Auftritt und die formale Ausbildung.
Gratulation! Du kannst ein großartiger Trainer sein, ohne jemals mit Menschen gearbeitet zu haben – Hauptsache, dein Instagram-Feed sieht professionell aus. 🙃
Masse statt Klasse – die „Krone“-Taktik
Dann gibt es die Abstimmungs-Awards. Die funktionieren nach dem Motto:
👉 „Wer die meisten Stimmen bekommt, gewinnt!“
Die Krone macht das jedes Jahr mit ihrer „besten Tageszeitung“-Auszeichnung. Wer gewinnt? Überraschung: Die Krone. 🎉
No na ned – ihre Leser werden sicher nicht zugeben, dass der Standard bessere Qualität liefert, sie aber lieber unterhalten als informiert werden.
Übertragen auf die Trainingsbranche bedeutet das:
Nicht der beste Trainer gewinnt, sondern derjenige, der am meisten Leute zur Abstimmung mobilisiert.
Hat das etwas mit Qualität zu tun? Nein.
Hat das etwas mit Marketing zu tun? Ja.
Das eigentliche Problem: Woran misst sich Qualität?
Angenommen, eine Auszeichnung wäre nicht käuflich und würde seriös durchgeführt – wie würde man dann die Qualität eines Trainers bewerten?
Für mich gibt es nur ein einziges relevantes Kriterium:
✅ Führt das Training dazu, dass die Teilnehmer das Gelernte in der Praxis umsetzen – und trägt das nachhaltig zur Zielerreichung bei?
Solange das gegeben ist, ist alles andere nebensächlich.
Erst wenn mehrere Trainer hier gleich abschneiden, könnte man Zusatzfaktoren betrachten:
🔹 Wie lange dauert das Training?
🔹 Was kostet es?
🔹 Wie ist das Teilnehmer-Feedback?
Aber selbst dann bleibt ein Problem: Wie vergleicht man verschiedene Trainings?
Mein Training für Führungskompetenzen hat einen massiven Einfluss auf die Zielerreichung eines Unternehmens. Aber wie vergleicht man das mit einem Resilienztraining, das in bestimmten Situationen hilfreich ist, aber weniger direkten Einfluss auf Unternehmensziele hat?
Müsste man dann für jede Trainingsart eine eigene Kategorie schaffen?
Ja – und damit wird die Analyse so aufwendig, dass sie nie fertig wird.
Und selbst wenn wir das gelöst hätten: Wer bewertet die Trainer?
🔹 Ein Journalist, der keine Ahnung von der Materie hat?
🔹 Jemand mit wenig bis gar keiner praktischen Führungserfahrung?
Tja – dann hätten wir eine weitere tolle, aber wertlose Auszeichnung.
Fazit: Qualitätssicherung oder Marketing-Gag?
Die Wahrheit ist:
🎖 Auszeichnungen gibt es wie Sand am Meer.
🎖 Jeder hat eine.
🎖 Und keine davon sagt wirklich etwas über Qualität aus.
Statt Qualitätssicherung sind die meisten dieser Titel einfach nur gut bezahltes Marketing.
Also, falls du Trainer bist und noch keine Auszeichnung hast – keine Sorge. Mit etwas Budget lässt sich das sicher regeln. 😉
So long,
Stefan
P.S.:
Was also tun, wenn man wirklich wissen will, ob ein Trainer gut ist?
💡 Statt auf Auszeichnungen zu schauen, lieber auf echte Ergebnisse achten.
💡 Testimonials von echten Kunden lesen – die sagen mehr aus als jedes Siegel.
💡 Und am besten: Einfach mal mit einem bisherigen Kunden sprechen.
Meine Kunden sind dazu übrigens jederzeit bereit. 😉
– Autor –
Stefan Delano
Gründer von
Delano Training, Coaching & Consulting