3 Fragen die wir uns als Führungskräfte stellen sollten

Heute einmal ein etwas anderer Blog-Beitrag.

In 11 Tagen ist Weihnachten und für die meisten von uns kommt die langersehnte Ruhe der Weihnachtstage.

Vor allem für Führungskräfte ist es eine Zeit des Durchatmens.

Wer mit mir schon einmal zusammengearbeitet hat, weiß, dass für mich Zeit die wertvollste Ressource von Führungskräften ist. Diese ist immer zu knapp und nicht zu oft kommt deshalb genau die Führung zu kurz.

Vor allem auch deshalb, weil Führung für viele eine große graue Wolke ist, von der man zwar viele Ideen hat, aber auch nicht sicher weiß, wo man am besten ansetzen soll.

Deshalb zeige ich in diesem Beitrag drei Fragen auf, die wir und als Führungskräfte am Ende des Jahres stellen sollten.

 

 

Was mache ich heuer als Führungskraft besser als noch vor einem Jahr?

 

Starten wir mit etwas Positivem. Oder hoffentlich mit etwas Positivem.

Die Frage zielt nicht darauf ab, was ich heuer in meinem Job besser mache, sondern explizit als Führungskraft.

Habe ich gelernt, wie ich mehr Klarheit für meine Mitarbeiter schaffe? Habe ich es geschafft die Zusammenarbeit in meinem Team und mit anderen Abteilungen zu verbessern? Habe ich Rahmenbedingungen für meine Mitarbeiter verbessert, damit diese leichter Höchstleistungen erzielen können?

Was auch immer die Antwort auf diese Frage ist, sie zeigt uns einige Dinge auf:

  • Das wir uns als Führungskraft weiterentwickelt haben. Oftmals haben wir das Gefühl auf der Stelle zu treten, weil Führung eben indirekt wirkt und die Ergebnisse oft zeitverzögert eintreten oder sich mit anderen Dingen vermischen. Blicken wir aber ein Jahr retour, erkennen wir oft leichter, was wir erreicht und was wir dazugelernt haben. Darauf können wir zu Recht stolz sein und gehen positiver an neuen Aufgaben heran.
  • Wir können reflektieren, WARUM und WIE wir dies erreicht haben. Haben wir Bücher gelesen, Podcasts gehört, Tipps von Kollegen erhalten oder an einem Training teilgenommen? Ein Training ist offensichtlich, aber der Rest sind oft Kleinigkeiten, die in der täglichen Arbeit untergehen. Wenn wir aber darüber reflektieren, finden wir die Ursache für unsere Weiterentwicklung und können davon nächstes Jahr gezielt mehr machen. Somit ist unsere weitere Entwicklung nicht einfach dem Zufall überlassen, sondern wir haben ein Rezept, dem wir folgen können.
  • Stellen wir wider Erwarten fest, dass wir am gleichen Punkt stehen, wie vor einem Jahr ist das heftig. Aber wir erkennen auch, dass wir Aktion ergreifen müssen, wenn die Zukunft rosiger werden soll. Zu oft gehen wir davon aus, dass sich Dinge ohnehin positiv entwickeln werden – und dann passiert gar nichts, außer dass ein Jahr vergangen ist.

 

Welche Situationen haben mir heuer als Führungskraft die größten Schwierigkeiten bereitet?

 

Wir können nicht alles auf einmal ändern. Und wer es versucht scheitert.

Meist ist das aber gar nicht notwendig, weil, wie wir bereits in der ersten Frage festgestellt haben, einige Dinge recht gut machen.

Auf der anderen Seite gibt es Dinge, wo wir wirklich anstehen. Oft wissen wir bereits, welche das sind, oft jedoch nicht.

Diese Frage soll helfen herauszustreichen, wo wir als Führungskräfte den größten Aufholbedarf haben.

Einer meiner Teilnehmer hat z.B. davon berichtet, dass der Großteil seiner Probleme darin besteht, dass seine Mitarbeiter zwar ihre Aufgaben sehr gut erfüllen, aber diese in der Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen regelmäßig große Probleme bereiten.

Eine andere Führungskraft hat davon berichtet, dass der größte Stress für sie die mangelhafte Kommunikation ist und sie den Informationen regelmäßig nachlaufen muss.

Ziel dieser Frage ist es, jenes Problem herauszukristallisieren, was uns die größten Schwierigkeiten bereitet und dann uns zu überlegen, wie wir die Skills erwerben können um gezielt dieses Problem zu beheben.

Aus „ich will mich als Führungskraft verbessern“ wird dadurch zum Beispiel „ich muss lernen, wie ich so führe, dass meine Mitarbeiter verlässlich ihre Berichte abgeben“.

Es sorgt für mehr Klarheit und mehr Klarheit sorgt dafür, dass wir wahrscheinlicher den wichtigen nächsten Schritt machen.

Und damit kommen wir auch zur letzten Frage.

 

 

Was ist der wichtigste nächste Schritt, um mich als Führungskraft weiterzuentwickeln und wie kann ich diesen machen? 

 

Wenn wir die Fragen 1. und 2. beantwortet haben, dann wissen wir, was wir gut gemacht haben und was uns nach wie vor die größten Schwierigkeiten bereitet.

Jetzt müssen wir uns überlegen was ist der nächste Schritt. Und zwar nur dieser. Nicht der übernächste, nicht das ganze Jahr 2024, sondern nur der nächste.

Willst du dich mit Kollegen austauschen? Möchtest du ein Buch zu Führung herunterladen? Willst du an einem Netzwerk teilnehmen(*) oder ein Führungskräfte-Training absolvieren? Oder etwas ganz anderes?

Wichtig sind dabei zwei Sachen:

  • Der Schritt muss dir weiterhelfen bei Führung. Nicht bei Sachaufgaben. Nicht bei Time Management (gute Führung schafft am meisten Zeit). Nicht bei anderen Dingen – sondern im Bereich Führung. Wie sorgst du in Zukunft besser dafür, dass du in deiner Rolle Mehrwert schaffen und deine Mitarbeiter unterstützen kannst?
  • Es muss ein Schritt sein, denn du bereit bist zu gehen und gehen wirst. Es nützt nichts, wenn du dir XYZ vornimmst, aber nie in die Gänge kommst. Wenn du z.B. regelmäßig Podcasts hören möchtest, aber weder dir einen raussuchen noch wirklich die Zeit und Muße nehmen möchtest, diese anzuhören und umzusetzen, dann wähle lieber eine andere Möglichkeit. Vielleicht ist ein Führungskräfte-Training das Richtige für dich. Vielleicht ein Buch. Vielleicht der regelmäßige Austausch mit Kollegen. Überlege dir genau, welchen Schritt du ehrlich bereit bist zu gehen. Neujahrsvorsätze scheitern meist genau an diesem Punkt: Es sind fromme Wünsche, die niemand bereit ist umzusetzen.

 

Die Conclusio bei allen Fragen ist, dass wir uns als Führungskraft reflektieren, auf die Dinge stolz sind, die wir richtig und besser machen und unsere Weiterentwicklung selbst in die Hand nehmen.

Führungskräfte sind der größte Hebel in Unternehmen und sie haben massiven Einfluss nicht nur auf die Produktivität, sondern auch auf das Wohlbefinden und die Karrieren ihrer Mitarbeiter – und diese Verantwortung wiegt schwer, wenn man sie ernst nimmt.

Ich wünsche dir noch produktive 10 Tage und eine erholsame Weihnachtszeit!

So long,

Stefan

 

(*) Am 23. Februar startet das Delano Führungskräfte-Netzwerk. Dort findest du nicht nur Austausch mit anderen Führungskräften, sondern hast auch die Möglichkeit gezielt Fragen und Herausforderungen einzureichen, die wir in Live-Sessions, die aufgezeichnet werden, beantworten und gemeinsam lösen.

Zusätzlich findet einmal pro Monat ein Workshop zu Themen rund um Führung statt – von „Delegieren“ hin bis zu „Wie halte ich mich als Führungskraft fit“.

Grundsätzlich erhältst du Rundum-Support, den du wahrnehmen kannst, wie du ihn gerade brauchst.

Wenn du Interesse an dem Netzwerk hast, kannst du dich auf diese Warte-Liste eintragen und erhältst als erstes alle Informationen und Angebote dazu!

– Autor –

Stefan Portrait

Stefan Delano

Gründer von
Delano Training, Coaching & Consulting

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