Wir (Franzi & ich) haben letztes Wochenende erfolgreich die theoretische Segelprüfung bestanden in einer sehr urigen Location im Filmstudio RitzlFilm.

Es war eine tolle Gruppe und hat immens viel Freude bereitet.

Jetzt können wir es kaum erwarten an Bord zu gehen.

Aber ich schreibe das nicht, um dir von meinen Segelambitionen zu erzählen, sondern von den Inhalten der Segelprüfung selbst.

Beschäftigt man sich ein wenig damit, stellt man schnell fest, dass es zu großen Teilen ein Führungshandbuch ebenso sein könnte.

Mach dir selbst ein Bild.

Verantwortung beim Segeln

  1. Der Kapitän ist für alles verantwortlich.
    • Er stellt die Crew zusammen.
    • Er überprüft ihre Fähigkeiten und setzt sie gemäß derer ein.
    • Er schult diejenigen, die ihre Rolle nicht vollends ausfüllen können.
    • Er ist für die Reinhaltung der Gewässer verantwortlich.
    • Er ist für die Ordnung an Bord verantwortlich.
    • Er ist für die Sicherheit für alle Crew-Mitglieder verantwortlich.
    • Er kann seine Verantwortung nicht übertragen, wohl aber einzelne Aufgaben.
    • Es ist seine Aufgabe, die Reiseroute genau mit seiner Mannschaft zu besprechen.
    • Er ist für die Einhaltung sämtlicher Gesetze verantwortlich.
    • Er muss seine Reise im Logbuch festhalten, damit überprüft werden kann, ob er verantwortungsvoll gehandelt hat.
    • Er hat vor Beginn der Reise die notwendigen Informationen in Erfahrung zu bringen (Gesetze, Wetter, Seekarten, u.s.w.)

Führung beim Segeln

  1. Es gibt klare Verhaltensanweisungen für die Crewmitglieder
    • Jedes Mitglied sollte im Notfall im Stande sein, Ruder und Motor zu betätigen.
    • Es darf nur derjenige die Funkanlage verwenden, der dafür ausgebildet ist. Ausnahme im Notfall.
    • Es gibt klare Vorgehensweisen für jegliche Not- und Zwischenfälle (Mann über Bord, aufsitzen auf Untiefe, Beschädigung eines wichtigen Teils, Bruch des Mastes, u.s.w.)
    • Bei Sturm erfolgt eine genaue Wacheeinteilung (Rudergänger, Steuermann, Navigator). Alle Wachen müssen mit Sicherheitsgurt gesichert sein.
    • Bei Manövern (z.B. Anlegen im Hafen) wird das komplette Manöver besprochen und einzelne Rollen zugeteilt.
    • Vor Antritt der Reise wird besprochen, wie sich die Mannschaft im Fall einer schwierigen Situation zu verhalten hat.
    • Nur beim Einsatz der gesamten Mannschaft können viele Manöver optimal ausgeführt werden.

Das sind alles Antworten aus der Segelprüfung (teilweise wortwörtlich).

Aber nicht nur die offiziellen Prüfungsfragen dienen einer guten Führungskraft zur Orientierung. Hier sind noch ein paar Sachen, die uns während des Segelkurses eindringlich mitgegeben wurden.

  • Segeln ist ein Mannschaftssport.
  • Die Mannschaft erreicht das Ziel gemeinsam, oder gar nicht.
  • Ein Crewmitglied kann alles richtig machen, wenn die Mannschaft das Manöver nicht richtig ausführt, schlägt es fehl und das Schiff läuft Gefahr zu kentern.
  • Jedes Mitglied achtet darauf, dass die anderen Mitglieder sicher sind und in Ruhe schlafen können. Nur eine ausgeruhte Mannschaft ist voll einsatzbereit.

Wenn du das alles liest, kannst du sicher den Großteil fast eins zu eins auf deinen Führungsalltag umlegen. Führung beim Segeln und Führung in Unternehmen folgt beides den gleichen Grundregeln.

Auch wenn dort vieles davon leider selten gelebt wird.

Vielleicht sollte jede Führungskraft verpflichtend einen Segelschein machen?

Oder wäre eine Führungskräftetraining doch sinnvoller? 😉

So long,
Stefan

P.S.: Beim Segeln ist es eindeutig, was du lernen musst und dein nächster Schritt ist. Im Führungsalltag ist das nicht immer so einfach. Wenn du einen guten Startpunkt für dein Abenteuer legen willst, dann buche doch eine Fokus-Einheit.

– Autor –

Stefan

Stefan Delano

Dein Begleiter im 
Abenteuer Führung

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